Wer sich eine Auszeit auf dem Wasser nehmen und die Freiheit genießen möchte, braucht dafür einen schwimmenden Untersatz. Hier sollten besonders Einsteiger in dieses Hobby vorsichtig sein, denn ein geeignetes Boot muss mit Bedacht ausgewählt werden, damit der Urlaub nicht zum Albtraum wird.
Egal ob ein Boot gekauft oder gechartert wird – Anfänger sollten bei der Größe des Bootes am besten zunächst sparen. Zum Vergleich: Die Übungsboote der Fahrschule sind zwischen 5 und 8 m lang. Demnach sollten Anfänger den ersten Trip mit einem Boot vergleichbarer Größe unternehmen. Dabei wird eine max. Länge von 12 m empfohlen.
Wer beim Bootskauf nicht so tief in die Tasche greifen möchte, der kann zuerst einmal ein gebrauchtes Boot kaufen. Heutzutage können kleinere Boote in gutem Zustand zu relativ günstigen Preisen gefunden werden. Einsteiger sollten aufgrund der deutlich niedrigeren Steuerungskomplexität eines Motorbootes im Vergleich zu einem Segelboot unbedingt auf ein Motorboot setzen. Dabei empfiehlt sich besonders ein kleines Schlauchboot mit Außenbordmotor, ein handlicher Flitzer mit kleiner Kajüte oder ein offenes Sportboot mit festem Rumpf.
Ein passender Spritzwasserschutz und ein Handtuch, etwas Proviant für unterwegs sowie ein kleiner Klappanker mit reichlich Ankerleine – und schon ist der Einsteiger sein eigener Kapitän. Das Spritzwasser kann mit einer kleinen Lenzpumpe oder einem Schwamm aus dem Boot geholt werden.
Die modernen Elektroaußenborder sind dabei umweltfreundlich und angenehm leise. Sie setzen sich gegenüber konventionellen, stinkenden und lauten Benzinmotoren problemlos durch. Doch das Schlauchboot hat auch andere Vorteile im Vergleich zu einem Motorboot.
-Vorteile eines Schlauchbootes
Der größte Vorteil eines Schlauchbootes liegt beim Verstauen, da es sich zusammengefaltet auf dem Gepäckträger oder im Kofferraum mitnehmen lässt. Somit passt es einfach in den Wohnwagen, ins Wohnmobil oder in den Kombi. Auch zuhause im Keller findet sich bestimmt Platz für den Außenborder und die Packtasche. Dank dieser einfachen Transport-, Verstau- und Lagerungsmöglichkeiten sind die Themen Liegeplatz und Transport abgehakt.
Auch in puncto Steuerung bietet das Schlauchboot wichtige Vorteile, da damit der Umgang mit Gasgriff, Strömung und Wind gut erlernt wird. Über die Pinne mit integriertem Gasgriff wird Gas gegeben und gesteuert. Dabei sitzt der Fahrer seitlich neben oder vor dem Außenborder, denn dort hat er damit sprichwörtlich alles im Griff. So kann jede Stunde auf dem Wasser fix dazugelernt werden und der Einsteiger hat schnell den Bogen raus. Was die Motorisierung betrifft, darf ein Boot bis 15 PS-Stärke auch ohne Führerschein gefahren werden. Große Schlauchboote bieten Platz für bis zu 5 Personen.
-Nachteile eines Schlauchboots
Ein Nachteil des flachbordigen Schlauchboots ist die Nähe zum Wasser bei flotter Fahrt durch Wellen und Wind. Da ist ein nasser Hintern garantiert. Die seitlich angebrachten Ruder sind besonders wichtig, da mit ihnen das Boot durch flache Gewässer mit hochgeklapptem Außenborder bewegt werden kann. Der geringe Tiefgang eines Schlauchbootes ist in manchen Situationen vom klaren Vorteil, denn dadurch sind schöne und einsame Buchten leicht zugänglich. Vorsicht ist allerdings bei scharfkantigen Steinen oder Muscheln geboten.
Die Mühe rund um das Auf- und Abbauen ist dagegen ein offensichtlicher Nachteil des Schlauchbootes, doch gerade Anfänger sollten angesichts der vielen anderen Vorteile dies ohne Bedenken in Kauf nehmen. Vor allem wenn das Boot eher selten zum Einsatz kommen soll, ist dieser Aufwand auf jeden Fall gerechtfertigt.
Doch Vorsicht: UV-Strahlung sowie Sand zwischen den Bodenbrettern und Gummi lassen das Schlauchboot schnell altern. Die übliche Vernachlässigung eines selten genutzten Freizeitgegenstands wird dazu führen, dass das Gummiboot schneller Schaden davonträgt. Aus diesem Grund sollte das Schlauchboot nicht unnötig unter freiem Himmel ungenutzt liegen. Durch die richtige Pflege und Wartung kann die Lebensdauer eines Schlauchbootes verlängert werden, bis der Nutzer genug Erfahrung gesammelt hat, zu einem komplexeren Bootmodel umzusteigen.
Das feste Boot mit Außenborder ist geräumiger und komfortabler als ein Schlauchboot, eignet sich aber genauso gut auch für Anfänger. Üblicherweise besteht ein Motorboot mit starrem Rumpf aus pflegeleichtem und glasfaserverstärktem Kunststoff, ist robust und langlebig. So ein Boot kann Jahrzehnte lang halten. Ein wichtiger Bestandteil sind die eingebauten Luftkammern (Auftriebskörper), die das Boot unsinkbar machen.
Genau wie beim Schlauchboot sind auch für das kleine offene Boot seitlich angebrachte Dollen zum Rudereinhängen empfehlenswert. Sollte mal unterwegs der Motor aussetzen, gelangt der Nutzer sicher bis ans nächstgelegene Ufer. Und wie beim Schlauchboot werden auch beim Motorboot mit Festkörper flache Ufer am besten rudernd mit hochgeklapptem und ausgeschaltetem Motor erreicht.
Ein Motorboot mit ausgeprägt V-förmigem Boden aus starrem Material ist hinsichtlich Rauhwassertauglichkeit und Spurtreue dem Schlauchboot deutlich überlegen. Bei der Auswahl sollte auf eine stabile Schwimmlage geachtet werden, damit die Nutzer sicher ein- und aussteigen können. Wie viele Passagiere ans Bord dürfen, entscheidet die Bordwandhöhe.
-Vorteile eines Bootes mit starrem Rumpf
Der klare Vorteil des Außenborders ist in erster Linie die einfache Handhabung sowie die leichte Demontage, um es in die Werkstatt zur Inspektion zu bringen. Ganz egal, ob das Boot an Land auf dem Trailer oder an einem Liegeplatz permanent im Wasser liegt – es soll eine Persenning angewendet werden, die das gesamte Boot abdeckt und Schutz vor UV-Strahlung und Regen bietet.
Eingedeckte Motorbootmodelle mit Festkörper und geschlossenem Vorschiff sind besonders beliebt. Hier sitzt der Nutzer mit Cockpit, Gashebel und Lenkrad wie in einem Cabrio. Ein Klappverdeck sowie eine starre Windschutzscheibe halten aber das Spritzwasser davon ab, ins Boot zu gelangen.
-Nachteile eines Bootes mit starrem Rumpf
Bei einem Boot mit Festkörper sollte der Anwender zuerst bedenken, welches Revier befahren werden wird. Denn Motorboote kommen generell bei Seegang und Starkwind schnell an ihre Grenzen – insbesondere kleine, flachbordige Motorboote.
Ein kleines Motorboot mit Unterschlupf zum Übernachten sowie geschütztem Fahrstand empfiehlt sich für Wochenendausflüge und windreich kühle Gewässer. Dank modernem Bootsbau ist dies heute auch bereits bei sehr kurzen Bootsmodellen üblich. Doch die Möglichkeiten zum Bordleben sollten nicht überschätzt werden. So macht sich der begrenzte Lebensraum unter Deck besonders bei Regentagen bemerkbar.
Damit es der Anwender in der Enge der kleinen Kabine aushalten kann, muss auf dem Boot ziemliche Ordnung herrschen. Solche Boote eignen sich besonders für Anfänger, die keinen Bootsführerschein besitzen, aber trotzdem ein Wochenende auf dem Wasser verbringen möchten.
Der wesentliche Nachteil von kleinen Motorbooten, die sich nicht zerlegen lassen, besteht darin, dass sie automatisch einen Liegeplatz benötigen. Ansonsten müssen ein Trailer sowie eine Anhängerkupplung am Auto organisiert werden, um das Boot zu transportieren.
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